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Deutsche Bank gerät durch fallenden Aktienkurs in Schwierigkeiten mit sog. CoCo´s Anleihen

Die Deutsche Bank hat im Jahr 2014 derartige CoCo´s Anleihen emittiert. Auch andere deutsche Kreditinstitute haben, wenn auch in weit geringerem Umfange, derartige Anleihen auf den Markt gebracht.
Mit diesem Typ  Anleihen kann die Bank in Krisenzeiten Gelder einnehmen.  Dem Geldgeber verspricht die Zeichnung einer Anleihe regelmäßige, feste Verzinsung und die Rückzahlung des angelegten Betrages.

Die eingenommenen Gelder werden zunächst als Fremdkapital gebucht. Sollte die Kapitalquote (Verhältnis des Unternehmenswertes -Aktien- zu den Schulden des Unternehmens, z.B. auch Anleihen) der Bank jedoch unter einen bestimmten Schwellenwert sinken (2016 – 5,125 %), so werden diese Anleihen automatisch in Eigenkapital sprich Aktien umgewandelt und zählen somit zum Kernkapital dazu. Damit erreicht die Bank, dass das Kernkapital wieder über dem geforderten Schwellenwert liegt. Im 4. Quartal 2015 lag die Kernkapitalquote der Deutschen Bank beispielsweise noch bei 11,1 %. Aktuell liegt sie aufgrund des stark gesunkenen Aktienkurses deutlich darunter.

Aus diesem Grunde nennt man diese Anlagen auch CoCo´s,  Contingent Convertible Bonds. Dies bedeutet so viel wie Zwangswandelanleihe. In einer Krisensituation kann die Bank beschließen, die an sich festen Zinszahlungen oder die Rückzahlung selbst zu verzögern oder sogar einzustellen.

Die Deutsche Bank hat Anleihen einer noch schärferen Kategorie ausgegeben. Diese können im Extremfall sogar vollständig wertlos werden. Damit würde die Bank im Extremfall ein erheblichen Teil ihrer Schulden los. Die Gläubiger hätten zunächst einen Totalverlust zu verzeichnen.

Diese Bonds/Anleihen beinhalten somit ein nicht unerhebliches Risiko, welches durch eine Verzinsung von ca. 7 % vergütet wird. In Zeiten niedriger Zinsen ein sehr guter Wert, aber eben bei einem erheblichen Risiko.